Deutschland ächzt und stöhnt unter den lang anhaltenden Rekordtemperaturen. Und oftmals bietet nicht einmal der eigene Wohnbereich einen kühleren Rückzugsort. Was man tun kann, um die Temperaturen in den eigenen vier Wänden herunterzufahren:

 

Einem zwischen zwei Tiefdruckgebieten fest sitzenden Hochdruckgebiet über weiten Teilen Europas ist es zu verdanken, dass wir auch in Niedersachsen schon seit vielen Wochen einer nicht enden wollenden  Hitzephase ausgesetzt sind. Da gerät es nicht nur zur reinsten Tortur, sich während des Tages draußen aufzuhalten. Auch im Innenbereich bereiten die hohen Temperaturen so manchem derzeit erhebliche Kreislaufprobleme.

Wie sehr sich die Deutschen mittlerweile nach Raumkühle sehnen, zeigt sich unter anderem auch an dem bemerkenswerten Umstand, dass Ventilatoren vielerorts ausverkauft sind. Dabei verzeichnen nicht nur Baumärkte massive Engpässe. Selbst in Online-Shops werden sie immer rarer. Teilweise müssen Kunden hier bis zu sechs Tagen auf ihre Lieferung warten.

Der Hitze im Wohnraum damit hilflos ausgeliefert, ist aber niemand. So lassen sich durchaus einige wirkungsvolle Vorkehrungen treffen, damit die Wärme hier gar nicht erst so drastisch ansteigt.

Fenster abschatten ist das A & O

 

Bei derart hohen Außentemperaturen ist es wichtig, die Fenster konsequent abzudunkeln, spätestens dann, wenn das Sonnenlicht hereinstrahlt. Wer tagsüber nicht zu Hause ist und erst abends zurückkehrt, sollte sogar ganztägig für Abschattung sorgen. Sehr effizient sind Rollladen. Ist ein Gebäude nicht damit ausgestattet, kann auch einfach eine Innenbeschattung, wie Rollos, Plissees oder Vorhänge verwendet werden. Wichtig: Fensterdekorationen, die lediglich blickdicht sind, aber noch Licht hindurchlassen, bieten keinen ausreichenden Schutz. Besser ist eine absolut lichtundurchlässige Innenbeschattung mit stark verdunkelnden Vorhängen.

Nur in kühleren Stunden lüften!

 

Bei extremen Außentemperaturen die Fenster zu öffnen und so für etwas Luft zu sorgen, mag naheliegend sein. Wer jedoch zur falschen Zeit lüftet, trägt sogar noch aktiv dazu bei, dass sich die Wärme innen erst so richtig breitmacht. Besser ist es, die Wohnung erst nach Sonnenuntergang durchzulüften. Dabei ist darauf zu achten, dass man selbst,  Kinder oder Haustiere möglichst gerade nicht im Durchzug stehen. Morgens sollten die Fenster nur geöffnet werden, wenn es außen noch kühl genug ist.

Was tun bei Extremhitze in Dachwohnungen und im Wintergarten?

 

Nun gibt es auch noch Räumlichkeiten, die besondere Vorrichtungen benötigen. Dazu zählen insbesondere viele Dachwohnungen, die sich mit ihrer hohen Gebäudelage und mangelnder Luftzirkulation sehr viel schwieriger herunterkühlen lassen. Problematisch sind auch Räume, in denen ein Glashauseffekt existiert. Das sind beispielsweise Zimmer mit bodenlangen Fenstern. Und auch im Wintergarten entsteht jetzt schnell eine geradezu lebensgefährliche Überhitzung.  Ein herkömmlicher verdunkelnder Sonnenschutz reicht hier mehr nicht aus. Vielmehr ist nach Angaben von Fachhändlern schon eine hitzeabweisende Wintergarten-Innenbeschattung notwendig, um  bei Bedarf den Raum vor zu starken Wärmeeinträgen zu schützen. Auch in allen anderen Wohnbereichen, in denen sich die Hitze so staut, dass sie auch bei abendlichen Lüftungsversuchen überhaupt nicht mehr entweicht, ist ein spezieller Thermoschutz, der möglichst am Fensterflügel angebracht wird, meistens die einzige Lösung, um die Extremhitze in den Griff zu bekommen.