Forscher warnen vor eingeschleppten Schädlingen

Zum heutigen Tag der Pflanzengesundheit weisen Wissenschaftler darauf hin, dass einfachste Dinge großen Schaden anrichten können. Steigender internationaler Handel und Tourismus erhöht nach Einschätzung der Experten des Julius Kühn-Instituts (JKI) in Braunschweig das Risiko von gefährlichen Schädlingen für die hiesige Pflanzenwelt. Es sei davon auszugehen, dass die Zahl der unerlaubt und unkontrolliert von Fernreisen mitgebrachten pflanzlichen Souvenirs mit der Zahl der Reisenden zunehme, sagte Wissenschaftlerin Katrin Kaminski. Die Braunschweiger Einrichtung gehört zum Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen und will verhindern, dass gefährliche Schadorganismen eingeschleppt werden. Wer im Internet Pflanzen bestelle oder aus dem Fernurlaub zurück nach Hause komme, könne unbewusst zur Verbreitung solcher Schadorganismen beitragen, heißt es. Das Institut beschreibt einfache Übertragungswege: Wenn etwa jemand über infizierten Boden laufe, sei es möglich, die Tiere im Profil der Wanderstiefel mitzuschleppen und schlimmstenfalls bei der nächsten Wanderung zu Hause zu übertragen. Gründliches Schuheputzen sollte daher vor der Rückreise erledigt werden. Aus ähnlichen Gründen sei es nicht erlaubt, Obst, Gemüse oder Pflanzen aus dem Ausland mit nach Hause zu nehmen. Als ein Negativbeispiel nennt das Bundeslandwirtschaftsministerium die Gepunktete Laternenträgerzikade. Die ursprünglich aus Südostasien stammende Zikade habe ein sehr hohes Schadpotenzial, da sie neben Obstbäumen auch Weinreben, Hopfen und diverse Baumarten befalle und sich sehr schnell vermehre. Der Land- und Forstwirtschaft sowie der Natur und heimischen Artenvielfalt könne viel Schaden erspart werden, wenn es gelinge, die Einwanderung nach Europa und Deutschland zu verhindern, heißt es auf der Ministeriumsseite. Das JKI verweist als Beispiel auf die Kirschessigfliege, die dem Institut zufolge 2011 in Deutschland gefunden wurde und sich seitdem großflächig verbreitete.




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