Bad Münder/Hameln: Falsches Patenkind“ und „falsche Polizeibeamte“ betrügen Senioren um Erspartes

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Nachdem die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden in den letzten zwei Wochen mehrfach vor Anrufen falscher Polizeibeamter und dem sog. Enkeltrick gewarnt hat, wurden erneut Senioren Opfer von Betrügern. Dieses Mal in Bad Münder und Hameln. Am Dienstagmittag wurde ein Ehepaar aus Bad Münder von einem angeblichen Familienmitglied angerufen. Der Mann gab an, einen Unfall gehabt zu haben. Gegen Zahlung einer größeren Bargeldsumme könne er die Situation bereinigen, ohne seinen Führerschein zu verlieren. Die beiden 81 und 83 Jahre alten Senioren begaben sich daraufhin zunächst zu ihrer Bank in Bad Münder. Da die benötigte Summe dort nicht vorrätig war, fuhr das arglose Paar im Anschluss weiter nach Hameln, wo ihnen die komplette Summe ausgehändigt wurde. Während der Fahrt von Bad Münder nach Hameln blieb der angebliche Patensohn am Handy der 81-Jährigen. Hierüber gab er ihr immer wieder Verhaltensanweisungen. Nach Verlassen der Bank forderte der Anrufer das Ehepaar auf, das Geld einer auszuhändigen, die sie in der Hamelner Innenstadt kontaktieren würde. Wenig später trat eine junge Frau (ca. 25 bis 30 Jahre alt), ca. 165 cm groß und schlank, kurze, dunkle Haare (persisches Erscheinungsbild) in der Bäckerstraße in Höhe Tchibo an die Senioren heran, welche sich als „Frau Bach“ ausgab. Die junge Frau habe akzentfreies Hochdeutsch gesprochen. Sie sei mit einem feinen, gelben T-Shirt und einem schwarzen Rock bekleidet gewesen. Die 81-Jährige händigte der Frau das gesamte Bargeld (eine fünfstellige Summe) aus, was sie in einer mitgeführten Umhängetasche verstaute. Anschließend entfernte diese sich in unbekannte Richtung. Während der Übergabe befand sich der angebliche Patensohn weiter in der Leitung. Er bestand darauf, die Verbindung so lange aufrechtzuhalten, bis das Ehepaar wieder zu Hause sei. Dort angekommen beschlich die Eheleute ein seltsames Gefühl und sie nahmen Kontakt zur Familie ihres richtigen Patensohnes auf. Hier teilte man ihnen mit, dass es diesem gut gehe und er keinen Unfall gehabt habe, daraufhin wurde die Polizei informiert. Der zweite Sachverhalt ereignete sich ebenfalls am Dienstag (18.08.2020) in Hameln. Hier wurde eine 85 Jahre alte Frau um ihr Erspartes betrogen. Gegen 23.30 Uhr wurde die Dame von einem Polizeibeamten, „Markus Stahl“, auf ihrem Haustelefon kontaktiert. Der angebliche Beamte teilte der Seniorin mit, dass die Polizei einen Einbrecher in der Nachbarschaft verhaftet habe und fragte ganz beiläufig, ob die 85-Jährige Wertsachen im Haus habe. Dieses wurde bejaht. Danach wurde der Anruf beendet. Am Mittwoch gegen 11:45 Uhr, klingelte es zeitgleich an der Wohnungstür und am Haustelefon der Seniorin. Am Telefon meldete sich erneut der angebliche Polizeibeamte „Markus Stahl“. Er forderte die 85-Jährige auf, die Tür zu öffnen und dem Beamten „Müller“, der dort warte, ihre Wertsachen sicherheitshalber auszuhändigen, da die Polizei weitere Einbrüche in der Gegend befürchte. Nach Übergabe einer fünfstelligen Bargeldsumme entfernte sich der angebliche Polizeibeamte „Müller“ in unbekannte Richtung. Die 85-Jährige beschreibt ihn als ca. 20 – 30 Jahre alt, ca. 180 cm groß, normale Statur, dunkles, kurzes Haar (vermutlich Mitteleuropäer), sprach akzentfreies Hochdeutsch. Der Mann sei mit einem weißen Hemd und einer langen, beigefarbenen Hose bekleidet gewesen. Die Tat wurde erst am Mittwochnachmittag bei der Polizei bekannt, nachdem die Tochter der Geschädigten von dem Sachverhalt Kenntnis erlangte. Sie informierte daraufhin die Polizei.




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